Sanierung und Erweiterung Utzmühle, Beilngries

Bauherr: Matthias und Stephanie Keckl

Fertigstellung: 2010

Teilnahme an den Architektouren 2011

Das ehemalige Betriebs- und Wohngebäude der Utzmühle, Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut als Pumpwerk der Wasserversorgung, später als Elektrizitätswerk zur Stromerzeugung umgerüstet, dient heute als Wohnhaus. Durch die geplante Erweiterung mit einem Wohnraum sollte das Baudenkmal möglichst wenig beeinträchtigt werden. Somit entstand die Idee, den unattraktiven Bereich über dem Triebwerkskanal der Turbinen, einem Betongerinne, zu überbauen: Der neue Baukörper steht über dem Wasser, so dass der Blick auf die historischen Fassaden des Bestandsgebäudes frei bleibt. Selbstbewusst und eigenständig gibt sich der dreiseitig transparente Kubus, ohne dabei in Konkurrenz zu dem Baudenkmal zu treten. Sichtbeton, Stahl, Holz und Glas dominieren als Materialien. Um die natürliche Auenlandschaft der Mühleninsel optisch ins Innere des neuen Wohnraumes zu holen, wurde der Kubus großzügig verglast. Stahl-/Holz-Schiebeläden dienen der Lichtregulierung und schützen bei Bedarf vor Einblicken. Ein Flachdach betont die strenge Formensprache und reduziert die Baumasse auf das Notwendigste. Eine energetische Besonderheit stellt die Stromerzeugung aus Wasserkraft mit zwei Francisturbinen dar. Die Beheizung erfolgt über eine Erdwärmepumpe. Somit entsteht ein deutlicher Energieüberschuss.