Archäologie Museum Greding

Bauherr: Stadt Greding
Fertigstellung: 2012

Teilnahme an den Architektouren 2013

Das Gebäudeensemble besteht aus dem Hauptgebäude, giebelständig zum Marktplatz, sowie einem L-förmigen Rückgebäude. Durch die Gebäudestellung und das Nachbaranwesen entsteht ein geschlossener Innenhof. Aufgrund seiner 3 Geschosse und seiner Breite nimmt das Hauptgebäude eine städtebaulich dominante Position am Marktplatz ein. Die Gebäude sind weitgehend mit Gewölben unterkellert, infolge der Hanglage aus den Hofgebäuden ebenerdig zugänglich.

Die dendrochronologische Untersuchung des Dachtragwerkes im Haupthaus weist auf eine Bauzeit um 1625 hin. Es war ursprünglich nur ca. 15,60 m lang. Um 1735 wird das Haus um ca. 3,20 m nach Südosten verlängert.
Das Rückgebäude stand ursprünglich frei und wurde im 18. Jahrhundert mit dem Haupthaus verbunden. Im 19. Jh. wurde wegen der Nutzung als Brauerei ein Eiskeller zum südwestlichen Nachbarn hin errichtet.

Mit der Stadt Greding, als Eigentümerin des Denkmals, wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet. Es beinhaltet Räume für eine städt. Bibliothek und ein Museum für prähistorische Funde.

Ein komplexes umfangreiches Schadensbild an Tragwerken und Oberflächen sowie unfachgemäße Zu- und Einbauten machten eine grundlegende Bestandsaufnahme notwendig. Ein verformungsgerechtes Aufmaß, eine darauf basierende Gefügeuntersuchung mit Baualtersplan sowie restauratorische Untersuchungen von Oberflächen und ein Tragwerksgutachten bildeten die Grundlage für das Nutzungs- und Instandsetzungskonzept.

Eine bestandorientierte Planung mit der Zielsetzung historische Substanz zu erhalten, hat dem Denkmal seine Authentizität bewahrt.

Aufgrund stetiger Anpassungen an neue Erkenntnisse im Laufe der Planungs- und Bauzeit waren viel Einfühlungsvermögen und große Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich.

Nach Abschluss der Maßnahme zeigt sich das Anwesen Marktplatz 8 als gutes Beispiel für den Umgang mit wertvollem Kulturgut, für hohe handwerkliche Qualität in der Denkmalpflege und für zeitgemäße, nachhaltige Nutzung. Durch den Einzug des Museums und der städt. Bücherei ist das Baudenkmal in seinem Fortbestehen akzeptiert und gesichert.