Sanierung Jurahaus Gäck, Oberndorf

Bauherr: Anton Gäck
Fertigstellung: März 2004

Durch eine umfassende Sanierung wurde aus einem denkmalgeschützten Jurahaus in Oberndorf ein Wohngebäude, das seinen Eigentümern komfortables und individuelles Wohnen in historischem Umfeld ermöglicht. Jurahäuser kommen vor allem entlang des Altmühltals vor und sind eine weltweit einzigartige Hausform. Ihr herausragendstes Merkmal ist die Dachkonstruktion: Das Dach ist relativ flach geneigt und mit mehreren Schichten dünner Platten aus Solnhofener Plattenkalk, sogenannten Legschieferplatten, gedeckt. Das Jurahaus in Oberndorf besitzt die charakteristischen Merkmale dieses Haustyps. Auf einem nahezu quadratischen Grundriss steht ein breiter Baukörper mit dem üblichen, relativ hohen Kniestock und der traditionellen Legschieferdeckung. Die innere Aufteilung des Gebäudes stammt noch aus seiner Bauzeit im 18. Jahrhundert, ebenso wie die Anordnung der Fensteröffnungen. Der typische Mittelflur mit großformatigen Kalksteinplatten und dem böhmischen Gewölbe wurde behutsam instandgesetzt. Im Rahmen der Sanierung wurden im Erdgeschoss lediglich eine Wand versetzt, um das Bad zu vergrößern, und ein Durchgang zwischen Küche und Stube geschaffen. Aus Kostengründen wurde die Erschließung des Obergeschosses durch den bestehenden Treppenraum beibehalten. Das Dachgeschoss ist mit Installationsanschlüssen und Dämmung für den späteren Ausbau zu einer Wohnung für den Hofnachfolger vorbereitet. Der charakteristische Dachstuhl mit Firstpfette und Mittelpfetten bleibt weiterhin sichtbar. Bemerkenswert war von Anfang an die große Bereitschaft des Eigentümers, sein Wohnstallhaus zu erhalten und vor größeren Eingriffen zu bewahren. Mit dem Jurahaus in Oberndorf ist so ein gelungenes Beispiel für den sensiblen Umgang mit bestehender Bausubstanz entstanden. Die heutige Nutzung zeigt, dass zeitgemäßes Wohnen auch in einem sanierten Baudenkmal möglich ist.