Der Friedhof Rappersdorf befindet sich an einem nach Westen abfallenden Hang. Das Gelände, mit seiner für das Sulztal typischen Terrassierung und parallel zum Hang verlaufenden Grün- und Heckenstrukturen, war planerischer Ausgangspunkt für die Gestaltung des Friedhofes mit Aussegnungshalle. Um dem Wunsch nach möglichst ebenen Grabfeldern gerecht zu werden, wurde das Motiv der terrassierten Landschaft aufgenommen und ein Friedhof mit mehreren Ebenen geschaffen. Die unterste, am Dorfrand, wird als Parkplatz genutzt, zwei weitere Geländestufen bilden die Gräberterrassen; die Aussegnungshalle als flaches geradliniges Gebäude mit extensivem Gründach bildet die letzte Terrasse. Stützmauern wurden mit Gabionen ausgeführt und sind somit durchlässig für den Wasserhaushalt und offen für Flora und Fauna. Die dahinterliegende Betonscheibe gibt dem niedrigen Gebäude städtebaulich Halt und dient gleichzeitig als Stützwand zum ansteigenden Hang. Durch die stark linienförmige Fassadengliederung, mit Holzlamellen und Lichtband im oberen Bereich, soll die horizontale Struktur, die sich hier in der Landschaft findet, verstärkt werden. Angestrebt war ein Bau ohne großen Pathos, mit einem schützenden, weit auskragenden, flachen Dach. Einfache Details mit schlichten Materialien sollen der Architektur archaischen Charakter geben und Symbolik darstellen.